Das Forstrevier Seerücken liegt zwischen Hüttwiler-, Nussbaumer- und Untersee. Es umfasst 1523 Hektaren Wald von rund 420 Waldeigentümern in den Gemeinden Eschenz, Herdern, Hüttwilen und Mammern.
Das Forstrevier Seerücken umfasst den Wald in den Gemeinden Eschenz, Herdern, Hüttwilen und Mammern. 2014 haben sich die beiden Forstreviere Hüttwilen und Eschenz-Mammern zum Forstrevier Seerücken zusammengeschlossen. Mit der Auflösung des Forstreviers Herdern gehört seit Anfang 2020 auch der Wald in der Gemeinde Herdern dazu.
Zum Revier gehören gesamthaft 1523 Hektaren Wald von rund 420 Waldeigentümern. Etwas weniger als die Hälfte (46%) des Waldes im Forstrevier Seerücken sind in öffentlicher Hand, 54% sind Privatwald. Damit liegt der Privatwaldanteil im Forstrevier Seerücken nahe am kantonalen Durchschnitt von 56 Prozent.
Das Forstrevier Seerücken beschäftigt zwei Revierförster. Samuel Mazza ist zuständig für die Wälder in den Gemeinden Eschenz, Herdern und Mammern. Stefan Bottlang ist zuständig für den Staatswald Kalchrain und den Wald in der Gemeinde Hüttwilen. Zudem ist er als Betriebsleiter verantwortlich für den Forstbetrieb Seerücken-Rhein, der die Staatswälder in Kalchrain, St. Katharinental und Feldbach mit einer Gesamtfläche von 557 Hektaren vom Forstwerkhof Kalchrain aus bewirtschaftet. (5 Vollzeitstellen, davon 2 Lernende). Beide Revierförster haben ihr Büro im Forstwerkhof Kalchrain. Hier werden sie seit 2019 von Gina Diener in der Administration unterstützt (ca. 15%-Pensum).
Vielfältige Wälder, umgeben von drei Seen
Das Revier erstreckt sich zwischen dem Seebachtal mit dem Hüttwiler- und Nussbaumersee im Süden und dem Untersee und Rhein im Norden und liegt zwischen 400 (Untersee) und 670 Meter ü.M. (Hörnliwald). Die vorhandenen Wälder weisen eine grosse Vielfalt auf. Standörtlich vorherrschend sind produktive Buchenwaldstandorte. Als kantonale Besonder-heiten gelten die birkenreichen Moorwälder am Hüttwiler- und Nussbaumersee sowie eibenreiche Tobelwälder in tief in den Molassefels eingeschnittenen steilen Waldtobeln am zum Untersee abfallenden nordexponierten See-rücken. Hier liegen auch die rund 175 Hektaren des Waldreservates «Mammernerwald/Iibtobel», des mit 274 Hektaren grössten Waldreservates im Kanton Thurgau.
Grösster Waldeigentümer im Revier ist der Kanton Thurgau (Staatswald, 303 Hektaren). Die vier Bürgergemeinden Hüttwilen (103 Hektaren), Herdern (76 Hektaren), Mammern (69 Hektaren) und Eschenz (66 Hektaren) zählen bezüglich Waldeigentum zu den mittelgrossen Bürgergemeinden, die Katholische Kirchgemeinde Untersee-Rhein gehört mit 23 Hektaren Wald hingegen zu den grossen Kirchgemeinden. Seit Anfang 2020 gehören auch der Wald im Eigentum der Zürcher Gemeinde Stammheim auf Gemeindegebiet von Hüttwilen (33 Hektaren) und der Wald im Eigentum der Schaffhauser Gemeinde Stein am Rhein auf Gemeindegebiet von Eschenz (11 Hektaren) zum Forstrevier Seerücken. Mit 80 Hektaren Wald, wovon 73 im Revier, ist der Verein Schloss Herdern der grösste Privatwaldeigentümer im Revier. Schloss Herdern führt einen Forstbetrieb (2-3 Vollzeitstellen, davon 1 Lernender).
Wälder mit verschiedenen Waldfunktionen
Die Wälder sind dank günstiger Topographie, Erschliessung und Standortsgüte gut für die Holzproduktion geeignet. Für die Biodiversität von grosser Bedeutung ist das Waldreservat «Mammernerwald/Iibtobel», die Wälder am Hüttwiler- und Nussbaumersee sowie die vertraglich gesicherten Altholzinseln und Eichennutzungsverzichtsflächen. Die meisten Waldtobel liegen im Schutzwaldperimeter (Schutz vor Naturgefahren, Erosionschutz). Verschiedene Waldgebiete werden von Erholungssuchenden vor allem zur Naherholung genutzt (Erholungsfunktion). Ein grosser Teil der Wälder liegt in Gewässerschutzbereichen und ist dementsprechend wichtig für die Trinkwasserversorgung. Zeugen dafür sind Trinkwasserfassungen, z.B. im Hörnliwald.
Stürme und Borkenkäfer verursachen grosse Schäden
Am 2. August 2017 und im Januar 2018 («Burglind», «Evi» und «Friederike») wurde das Revier in jüngster Zeit von starken Stürmen heimgesucht, die gewaltige Schadholzmengen und Flächenschäden verursachten. 2018 (Trockenjahr) und 2019 waren Borkenkäfer für zusätzliche grosse Schadflächen und Zwangsnutzungen verantwortlich. Gesamthaft fielen im Revier Seerücken mehrere Zehntausend Kubikmeter Schadholz an.
Die nachhaltig mögliche Nutzungsmenge, der sogenannte Hiebsatz, beträgt für das gesamte Revier rund 11'000 Tariffestmeter Holz. Aktuell läuft die Vorratsinventur im Rahmen der Überarbeitung des Ausführungsplanes und der Überprüfung der Hiebsätze. Die letzte Inventur von 2005 zeigt für das Revier Seerücken (ohne Herdern) folgende Baumartenzusammen-setzung: 33% Buche, 32% Fichte, 9% Föhre, 8% Eiche, 6% Esche, je 3% Tanne und Ahorn, 2% Lärche (total 53% Laubholz, 47% Nadelholz). Die neuen Inventurergebnisse werden zeigen, wie stark die Naturereignisse der vergangenen Jahre den Holzvorrat und die Baumartenanteile verändert haben.
Forstbetrieb Seerücken-Rhein
Forstwerkhof 1
CH-8536 Hüttwilen
Tel: +41 (0)52 747 10 55
Fax: +41 (0)52 747 10 55